Dickpics: Warum du Frauen keine Penis-Fotos schicken solltest

Viele Männer über 50 sind Single und sehnen sich nach einer neuen Partnerschaft, Erotik oder Sex. Allerdings ist es keine gute Idee, als „Eisbrecher“ ein Bild deines „besten Stücks“ zu versenden. Egal, welche Absicht dahintersteckt: Frauen finden diese Art der Kontaktanbahnung unangenehm und übergriffig. Schlimmer noch: Der ungeschickte Flirtversuch kann dich ernsthaft in Schwierigkeiten bringen.

Wir haben für dieses Thema nach einer Interviewpartnerin gesucht. Gemeldet hat sich die 45-Jahrige Sanna. Von Dickpics ist sie nicht begeistert: Sie ist nicht auf der Suche nach einem Flirtpartner. Genau genommen sucht sie nach einer frustrierenden Beziehung sogar Abstand von der Männerwelt. Auf Facebook hält sie sich bedeckt. Sie teilt ab und zu Inhalte, die sie witzig findet. Manchmal zeigt sie Fotos von ihren Haustieren oder ihren Erlebnissen. Nichts davon ist freizügig. Nichts deutet darauf hin, dass sie einer neuen Partnerschaft aufgeschlossen gegenübersteht.

Aber ihr Profilbild ist attraktiv. Das zieht Männer an.

Allerdings ist Facebook ein soziales Netzwerk und keine Dating-Plattform. Dementsprechend unwillkommen sind die unbeholfenen Annäherungsversuche.

„Hallo“ oder „Hi“, manchmal auch „Hey“. So beginnen die meisten Männer eine Unterhaltung. Sanna ist vielbeschäftigt. Für belanglosen Small Talk hat sie keine Zeit. Zusätzlich muss sie nach dem Einloggen Fake-Profile abwehren. Angebliche amerikanische Millionäre, die vor schicken Sportwagen, luxuriösen Hotels oder Flugzeugen posieren, sperrt sie sofort. „Das sind gestohlene Fotos. Dahinter stecken meistens Afrikaner“, erklärt die Singe-Frau. Noch schlimmer seien allerdings die Männer, die ihr ungefragt Penis-Bilder zuschicken.

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Das sei keine Seltenheit. Die Absender sind nicht etwa pubertierende Jugendliche, sondern durchaus gestandene Männer von 50 und älter. Was bringt sie dazu, derartige Bilder ungefragt umherzuschicken? Ist es Geltungsdrang, Stolz oder der Wunsch die Frau zu beeindrucken? Dieser Frage ist einer Studie auf den Grund gegangen.

Gründe für Dickpics: Was im Kopf der Männer vorgeht

In einer Online-Umfrage des Fachblatts „The Journal of Sex Research“ wurden 1.087 Männer gefragt, warum sie Frauen ungefragt Bilder ihres besten Stücks zusenden.

Das Ergebnis gibt einen Einblick in die dahinterstehende Motivation:

  • 82 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mit dem Penis-Bild die Empfängerin anturnen wollten.
  • 50 Prozent hofften, dass sich die Empfängerin durch das Bild attraktiv fühlt.
  • 43,6 Prozent der Männer erhofften sich im Gegenzug ein Nacktbild von der Empfängerin.

Reaktion auf Dickpics: Was Frauen auf Penis-Bilder antworten

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sich keine Hoffnung der Männer erfüllen:

  • Es turnt weibliche Singles nicht an, sich fremde männliche Geschlechtsteile ansehen zu müssen. Bei ihnen setzt das kein anregendes Kopfkino in Gang. Es befeuert eher ihren Fluchtreflex.
  • Als Kompliment für ihre Attraktivität nehmen Frauen Penis-Bilder ebenfalls nicht wahr. Sie empfinden solche Bilder vielmehr als übergriffig, unerwünscht und beleidigend. Statt Interesse zu wecken, führt dies eher dazu, dass die Fotos als respektlos und unpassend wahrgenommen werden.
  • Ganz sicher revanchieren sich die angeschriebenen Damen nicht mit einem Aktbild – sondern damit, dass sie den Absender dieser Bilder sperren.

Das Einzige, was Männer mit Dickpics erreichen, ist, Frauen abzuschrecken. Sinnvoller ist es, auf Dating-Plattformen nach passenden Kontakten zu suchen. C-Date beispielsweise wirbt mit zwanglosen Kontaktmöglichkeiten. Selbst dort solltest du vorab fragen, ob die Dame ein Bild deines besten Stücks sehen möchte.

Virtueller Exhibitionismus ist strafbar

Wer Frauen ungefragt Nacktfotos zuschickt, muss mit einer Anzeige wegen sexueller Belästigung und wegen Verbreitung pornografischer Inhalte (§ 184 StGB) rechnen. Passiert das, folgt im Anschluss eine Vorladung bei der Polizei. Es lohnt sich nicht, dieses Risiko einzugehen.

Dickpics kommen bei Frauen wie Sanna nicht gut an. Foto: privat

Interview mit Sanna (45 Jahre)

Im Interview erklärt die attraktive Angestellte, warum Dickpics in privaten Nachrichten sie nicht in Begeisterung versetzen und wie Männer es besser machen können.

Männerratgeber: Warum freust du dich nicht über Penis-Bilder?

Sanna: Weil das einfach ekelhaft ist. So etwas will ich nicht sehen. Facebook ist keine Dating-Plattform. Selbst da würde ich das nicht akzeptieren.

Männerratgeber: Wie reagierst du auf diese Fotos?

Sanna: Ich sperre die Absender. Da antworte ich gar nicht drauf. Am schlimmsten fand ich, dass ein Freund mir ein solches Bild geschickt hat.

Männerratgeber: Wie kam es dazu?

Sanna: Seine Frau hat keine Lust mehr auf Sex. Er hat wohl gedacht, dass wir unsere Freundschaft um gewisse Vorzüge erweitern könnten. Aber daran habe ich überhaupt kein Interesse. Mich hat das richtig geschockt. Ich wusste gar nicht, wie ich danach mit ihm umgehen soll. Irgendwann hat er mich dann gefragt, ob ich das Bild bekommen hätte. Wahrscheinlich, weil ich nicht darauf reagiert habe. Dann habe ich nur gesagt: “Mich interessieren solche Bilder nicht”, und damit war die Sache dann zum Glück erledigt.

Männerratgeber: Wie sollten Männer stattdessen Kontakt aufnehmen?

Sanna: Mit mir am besten gar nicht. Ich bin nicht auf der Suche. Wirklich nicht. Bevor sie Frauen anschreiben, sollten sie gucken, ob diese schon vergeben sind oder nicht. Die meisten zeigen ihren Beziehungsstatus. Oder man kann das anhand der Fotos schlussfolgern. Prinzipiell sollten Single-Männer einfach versuchen, über gemeinsame Interessen und Hobbys eine Verbindung zu der Frau aufzubauen, bevor sie sie anschreiben. Dann hat man was zu reden und kann sich kennenlernen. Wenn dann die Chemie stimmt, kann man weitersehen.

Männerratgeber:  Hast du schon mal eine Beziehung mit jemandem angefangen, den du in den sozialen Medien kennengelernt hast?

Sanna: Nein, aber Freundinnen von mir haben online ihre späteren Partner kennengelernt. Allerdings nicht über Facebook, sondern über Dating Sites. Ich denke, man muss Geduld haben, bis es wirklich zwischen zwei Leuten passt. Der erste Eindruck ist eben nicht alles.

Männerratgeber: Hast du einen Tipp für Männer, die auf der Suche sind?

Sanna: Ja, statt krampfhaft zu suchen und fremde Frauen mit langweiligen Nachrichten anzuschreiben oder ungefragt Fotos herumzuschicken, sollten sie sich ein Hobby zulegen. Dabei treffen sie Gleichgesinnte. Das ist eine gute Basis. Erstmal muss es eine Verbindung geben. Wenn Frauen sich einem Mann nicht nahe fühlen, warum sollten sie dann etwas mit ihm anfangen?

Männerratgeber: Hast du dafür ein Beispiel?

Sanna: Eine meiner Freundinnen hat einen Hund, mit dem sie zum Hundesport geht. Dort trifft sie jede Menge Leute mit Hunden. Die meisten sind Frauen, aber ab und zu ist auch ein Mann dabei. Bei Gassigehen ist es ganz ähnlich. Sie kommt mit Hundebesitzern ruckzuck ins Gespräch. Das wäre eine Möglichkeit, sich näherzukommen, aber auch nur, wenn die Erziehungsstile ähnlich sind und beide ähnliche Ideen zur Fütterung und zum Training haben.

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Männerratgeber: Und wie sieht es online aus?

Sanna: Da würde ich im Profil gucken. In welchen Gruppen ist die Frau? Was für Filme guckt sie sich an? Was teilt sie so? Wenn er sich für sie interessiert, sollte er versuchen, sie ein bisschen kennenzulernen. Das geht über Facebook echt einfach. Dann kann man wenigstens ein Gespräch über Filme oder Musik anfangen. Aber am besten ist es sowieso, nicht in den sozialen Medien zu gucken, sondern auf den typischen Online-Dating-Apps wie Tinder, Parship und so weiter. Da ist die Chance viel größer, Frauen zu treffen, die selbst auf der Suche sind.

Männerratgeber Vielen Dank für das Gespräch!

 

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