Von wegen Wechseljahre: Alles, was du über die sogenannte „Andropause“ wissen solltest

Einen Mythos beseitigen wir sofort: Nein, Männer kommen nicht wie Frauen in die Wechseljahre. Trotzdem zeigen sich auch bei uns manchmal ähnliche Symptome wie Antriebs- und Kraftlosigkeit, Müdigkeit und Desinteresse an Sex. Woher kommt das? Und was hat es mit der Andropause auf sich? Antworten auf diese Fragen findest du hier!

Im mittleren Alter sinkt bei Männern der Testosteronspiegel. Das kann teilweise ähnliche Folgen haben wie die Wechseljahre der Frau. Analog zur weiblichen Menopause wird diese Veränderung im Leben des Mannes als „Andropause“ oder „Klimakterium virile“ bezeichnet.

Das Wort „Andropause“ ist von den beiden griechischen Wörtern „anér“, was „Mann“ heißt, und „pausis“, auf Deutsch: „Ende“, abgeleitet. Die Bezeichnung „Klimakterium virile“ setzt sich aus dem griechischen Wort „klĩmax“ für „Leiter“ oder Treppe und dem lateinischen Begriff „virilis“ für „männlich“ zusammen. Es lässt sich frei übersetzen als „Kritische Stufe im Leben des Mannes“.

Warum Männer trotzdem nicht in die Wechseljahre kommen

Menopause und Andropause deutet zwar darauf hin, dass Frauen und Männer eine ähnliche Phase durchlaufen. Biologisch unterscheidet sich beides allerdings erheblich: Im Gegensatz zum plötzlichen Hormonabfall in den weiblichen Wechseljahren verläuft der Testosteronschwund beim Mann schleichend. In den meisten Fällen bleibt er sogar symptomfrei.

Die Testosteronproduktion beginnt bei Männern bereits ab Mitte bis Ende 30 zu sinken. Stellen sich Beschwerden ein, sprechen Ärzte vom „Testosteron-Mangel-Syndrom“. Was dagegen hilft? Eine gesunde Lebensführung mit regelmäßiger Bewegung, gesunder Ernährung und einem möglichst entspannten Alltag.

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Welche Symptome verraten einen sinkenden Testosteronspiegel?

Männer kommen zwischen 40 und 65 in eine Phase körperlicher Veränderungen, die den Alterungsprozess kennzeichnen. Mit Hilfe einer Blutuntersuchung lässt sich der Testosteronwert im Blut feststellen.

In dieser Phase können folgende Symptome auftreten:

  • Die Libido lässt eventuell nach.
  • Auch die intellektuelle Aktivität und die kognitiven Funktionen nehmen bei manchen Männern ab.
  • Das Orientierungsvermögen kann sich verschlechtern.
  • Möglicherweise geht die Leistungsfähigkeit allgemein zurück.
  • Reizbarkeit und Depressivität können – vielleicht auch als Folge davon – zunehmen.
  • Eventuell kommt es zur Anlagerung von viszeralem Bauchfett.
  • Die Körperbehaarung wird spärlicher.

Mit dem Älterwerden steigt das Risiko von Knochenbrüchen (Osteroporose). Mögliche Beschwerden kannst du mit Hilfe eines Fragenbogens erfassen und auswerten. Du kannst ihn auch ausgefüllt mit zum Arzt deines Vertrauens nehmen und das weitere Vorgehen mit ihm besprechen.

Bei manchen Männern lässt die Lust auf Sex mit dem Älterwerden nach. Foto: Wavebreakmedia/depositphotos.com

Vorbeugungsmaßnahmen: Was du gegen den sinkenden Testosteronspiegel unternehmen kannst

Vorbeugen ist besser heilen. Untersuchungen zeigen, dass Männer dem sinkenden Testosteronspiegel durchaus entgegenwirken können.

Empfohlen werden…

  • eine vitaminreiche, überwiegend pflanzliche Ernährung,
  • körperliche Aktivität, Bewegung und Sport,
  • Verzicht auf Rauchen und Alkohol,
  • sexuelle Aktivität,
  • der Abbau von Stress und
  • ausreichend Schlaf.

Durch sportliche Aktivität wie Krafttraining kannst du deinen Testosteronspiegel steigern.

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Warum eine Testosteronersatztherapie (TRT) nicht unbedingt die Lösung ist

Der Testosteronwert ist überaus individuell und unterliegt während des Tagesverlaufs starken Schwankungen. Aus diesem Grund wird eine Testosteron-Ersatztherapie nicht allgemein empfohlen.

Dazu kommt, dass die Wirkungsweise nicht zweifelsfrei nachgewiesen ist und dass ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Prostatakrebs besteht.

Falls du unter Testosteronmangel leidest, solltest du mit deinem Arzt besprechen, ob eine Testosteron-Ersatztherapie für dich eine sinnvolle Lösung sein kann. Es gibt verschiedene Präparate, die als Depotinjektion, Tabletten, Pflaster oder Gel eingesetzt werden können. Alternativ kannst du pflanzliche Mittel wie Johanniskraut, Brennsesselextrakt und Melisse zur Linderung deiner Beschwerden ausprobieren.

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