Wie du Diabetes Typ 2 erkennst

Die Erkrankung beginnt schleichend und bleibt oft über Jahre hinweg unentdeckt. Ohne Behandlung führt Diabetes mellitus Typ 2 zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen. Allerdings sind die Symptome so unspezifisch, dass viele Betroffene nicht merken, dass sie unter dieser weitverbreiteten Volkskrankheit leiden.

Du machst wenig oder keinen Sport, rauchst, bist übergewichtig und ernährst dich überwiegend von Fastfood? All das sind Risikofaktoren für Diabetes mellitus. Auch die genetische Veranlagung spielt eine Rolle. In Deutschland leiden rund acht Millionen Menschen unter der „Zuckerkrankheit“. Das sind immerhin 10 Prozent der Bevölkerung.

Mediziner unterscheiden zwischen Typ 1 und Typ 2. Allerdings ist Diabetes Typ 1 eine seltene Erkrankung, die sich in der Regel bereits im Kindes- oder Jugendalter zeigt.

Den meisten Menschen macht in der zweiten Lebenshälfte Diabetes Typ 2 zu schaffen. Entdeckt wird die Erkrankung oft erst, wenn sich bereits Nervenschäden und Durchblutungsstörungen entwickelt haben. Die Mehrheit der Typ 2-Diabetiker sind übergewichtig oder adipös. Eine Gewichtsreduktion kann dir helfen, deine Blutzuckerwerte zu senken.

Symptome für Diabetes Typ 2 rechtzeitig erkennen

Wie kannst du die Krankheit rechtzeitig erkennen? Falls du zu der Risikogruppe für Diabetes Typ 2 gehörst, solltest du besonders wachsam sein. Achte auf deinen Körper. Fühlst du dich im Allgemeinen unwohl, schwach und ungewöhnlich müde? Das könnte bereits ein erster Hinweis auf eine Insulinresistenz oder einen Diabetes sein.

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Weitere Symptome, die auf Diabetes hinweisen könnten:

  • Starker Durst, häufiges Wasserlassen und wiederholte Harnwegsinfekte,
  • eine Verschlechterung deiner Sehfähigkeiten,
  • trockene Haut und Juckreiz,
  • ein Wechsel von Appetitlosigkeit und Heißhungeranfällen,
  • Muskelkrämpfe,
  • schlecht heilende Wunden, besonders an den Füßen,
  • Erektionsstörungen,
  • Übelkeit und Bauchschmerzen.

Falls du die Vermutung hast, an Diabetes Typ 2 erkrankt zu sein, wende dich an deinen Hausarzt! Je eher der Altersdiabetes entdeckt wird, desto besser.

Sport bei Diabetes
Sport unterstützt Menschen mit Prä-Diabetes und Diabetes dabei, ein gesundes Körpergewicht zu erreichen. Foto: lightpoet/depositohotos.com

Wie wird die Diagnose gestellt?

Dein Hausarzt wird sich vermutlich zunächst deinen Blutzucker anschauen. Dabei unterscheidet er zwischen Nüchternblutzucker und Gelegenheitsblutzucker.

Dein Nüchternblutzucker sollte bei höchstens 100 Milligramm pro Deziliter liegen. Bei Werten bis zu 125 Milligramm pro Deziliter liegt möglicherweise ein Prädiabetes vor. Sind die Werte noch höher? Dann erhärtet sich der Verdacht auf Diabetes mellitus Typ 2.

Ein oraler Glukose-Toleranztest (oGTT) zeigt, wie gut dein Körper mit einer größeren Menge Zucker zurechtkommt. Über den Langzeit-Blutzucker kontrolliert dein Arzt die durchschnittliche Blutzucker-Konzentration der letzten zwei bis drei Monate.

Bist du tatsächlich Diabetiker, folgen weiter Untersuchungen: Dein Arzt schaut sich deinen Augenhintergrund an, kontrolliert deinen Urin, den Blutdruck, die Nerven und deine Füße. Auch eine Bestimmung der Blutfett- und Nierenwerte gehört zu einer umfassenden Diagnostik dazu.

Diabetes mellitus Typ 2 vorbeugen?

Am besten ist es, wenn du deinen Lebensstil rechtzeitig veränderst: Integriere Sport und Bewegung in deinen Alltag. Dafür ist es nie zu spät! Es spielt keine Rolle, was du machst – Radfahren, Schwimmen, Walking, Laufen, Fußball – Hauptsache, du bewegst dich. Selbst ein täglicher entspannter Spaziergang von 30 Minuten wirkt sich positiv auf deine Gesundheit aus. Alles ist besser als Nichtstun.

Ernährungsgewohnheiten verändern: genussvoll essen ohne Reue

Die Umstellung deiner Ernährung ist ein weiterer wichtiger Baustein zu einem gesünderen Leben: Achte auf sättigende, ballaststoffreiche Mahlzeiten mit Eiweiß, viel Salat und Gemüse. Gut geeignet sind mageres Fleisch, fetter Seefisch bis zu zweimal pro Woche, Hülsenfrüchte und Eier.

Kohlenhydrate sind nicht optimal. Wenn du auf Brot, Brötchen und Nudeln nicht verzichten möchtest, halte dich an komplexe Kohlenhydrate und greife zu Vollkornprodukten. Meide Einfachzucker und Weißmehl. Beides lässt deinen Blutzucker in die Höhe schnellen.

Aus diesem Grund solltest du Süßigkeiten, Fast Food und Fertiggerichte wie Pizza, Mikrowellenessen und Tiefkühlkost von deinem Speiseplan streichen. Diese sogenannten Convenience-Produkte enthalten versteckte Zucker, minderwertige Fette und andere Zutaten, die deiner Gesundheit schaden.

Gemüse bei Diabetes
Gesunde Ernährung mit viel Salat und Gemüse schmeckt und hilft, den Blutzucker in den Griff zu bekommen. Foto: RitaE/pixabay.com

Auf Zigaretten und Alkohol verzichten

Rauchen schadet den Gefäßen. Alkohol ist eine Kalorienbombe: Er hemmt die Fettverbrennung. Wenn du nicht komplett abstinent leben kannst oder möchtest, reduziere deinen Zigaretten- und Alkoholkonsum.

Mit Diabetes Typ 2 leben: aktiv sein und ein gesundes Körpergewicht anstreben

Falls diese Krankheit bei dir bereits diagnostiziert wurde, hilft eine aktive, gesunde Lebensweise trotzdem: Vielleicht kannst du dadurch Medikamente vermeiden oder die Insulinresistenz positiv beeinflussen.

Im Jahr 2017 veröffentlichte “The Lancet”, eine der ältesten und renommiertesten medizinischen Fachzeitschriften weltweit, eine umfangreiche Studie, die zeigt, dass Diabetes Typ 2 durch eine Gewichtsabnahme und einen aktiven Lebensstil heilbar ist. Fast die Hälfte der Studienteilnehmer schaffte es innerhalb eines Jahres, den Diabetes in den Griff zu bekommen. Gelang es den Probanden, 15 Kilo abzunehmen, war die Erfolgsquote mit 86 Prozent sogar noch höher. Es lohnt sich also, die eigene Ernährungsweise zu verändern. Besonders die Low Carb-Diät bietet sich für gesunde Menschen mit Prä-Diabetes und Diabetes an.

Sprich darüber mit deinem Hausarzt oder nimm eine Ernährungsberatung in Anspruch.

Sport und Bewegung in deinen Alltag einbauen

Bewegung wirkt sich sofort vorteilhaft auf den Blutzucker aus. Das liegt daran, dass Muskeln auf Glukose angewiesen sind. Sie brauchen Energie, und die holen sie sich aus dem Blutzucker. Je mehr Muskeln du aufbaust, desto mehr Kalorien verbrauchst du und desto schneller sinkt dein Blutzuckerspiegel.

Sogar im Ruhezustand verbrauchen Muskeln mehr Energie als Fettgewebe. Das heißt, langfristig steigt dein Grundumsatz. Wenn du für eine gut trainierte Muskulatur sorgst, kannst du mehr Kalorien über die Nahrung aufnehmen, ohne zuzunehmen.

Eine Mischung aus Kraftübungen und Ausdauertraining hilft dir dabei, Muskeln aufzubauen und gleichzeitig deinen Blutzuckerspiegel zu senken. Im Idealfall machst du mehrmals die Woche oder sogar täglich Sport.

Falls das für dich nicht infrage kommt, kannst du trotzdem für Bewegung im Alltag sorgen:

  • Ein Schrittzähler motiviert dich, aktiv zu sein. Du kannst dir entsprechende Apps kostenlos auf dein Smartphone herunterladen.
  • Nimm die Treppe statt des Fahrstuhls.
  • Versuch, möglichst viele Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erledigen. Lass dein Auto stehen.
  • Hausarbeit wie Staubsaugen, Fensterputzen und Wischen bringt dich in Bewegung.
  • Vielleicht kommt auch ein Hund als Sportpartner für dich infrage: Tierheime freuen sich in der Regel über Gassigänger mit Hundeerfahrung.

Fußpflege wahrnehmen

Achte auf gepflegte Füße. Du kommst selbst nicht gut an deine Zehen heran? Das Schneiden der Nägel und das Entfernen der Hornhaut fällt dir schwer? Wende dich an eine Fußpflegerin. Gönn dir ruhig einmal pro Woche eine professionelle Behandlung. Falls bei dir bereits Diabetes mellitus Typ 2 festgestellt wurde, trägt die Krankenkasse dafür die Kosten.

Bei Socken solltest du darauf achten, dass die Bündchen nicht einschneiden. Wähle am besten Herrensocken ohne Gummi. Damit bist du auf der sicheren Seite.

Deine Schuhe sollten bequem sitzen und deine Füße nicht einengen.

Medikamentöse Therapie

Reicht die Veränderung deiner Lebensgewohnheiten nicht aus, um die Stoffwechselstörung in den Griff zu bekommen, verschreibt dein Arzt dir blutzuckersenkende Tabletten. In der Regel kommt zunächst der Wirkstoff Metformin zum Einsatz.

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Manchmal reichen diese Maßnahmen aus, um den Diabetes in den Griff zu bekommen. Falls nicht, kann zusätzlich Insulin eingesetzt werden.

Dicker Mann spritzt sich Insulin
Wenn andere Maßnahmen nicht anschlagen, bleibt nur Insulin. Foto: yacobchuk1/depositphotos.com

Fazit

Diabetes mellitus Typ 2 ist eine häufige Erkrankung. Sie betrifft vor allem Menschen mit Übergewicht und einem ungesunden Lebenswandel. Wenig Bewegung, eine zucker- und fettreiche Ernährung sowie genetische Vorbelastung sind typische Risikofaktoren. Wird die Krankheit rechtzeitig erkannt, ist sie gut behandelbar. Allerdings sind die Symptome unspezifisch. Darum entdecken viele Menschen die Stoffwechselkrankheit erst, wenn sich bereits schwerwiegende Schäden entwickelt haben. Trotzdem kannst du deinen Blutzucker positiv beeinflussen: Der Schlüssel dazu ist ein Mix aus Gewichtsreduktion, gesunder Ernährung und Bewegung.

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