Haustier im Bett: Bereicherung oder Belastung für die Partnerschaft?

Ein Vierbeiner im Bett?

Du hast beim Online-Dating eine tolle Frau kennengelernt. Mit ihr möchtest du deine zweite Lebenshälfte verbringen. Doch was, wenn das Bett deiner neuen Liebe bereits von Hund oder Katze besetzt ist? Was die Tierbegeisterung deiner Dating-Partnerin für eure Beziehung bedeutet und wie du mit dem Haustier im Bett am besten umgehst, erfährst du hier.

Falls du selbst kein Haustier hast oder deine vierbeinigen Mitbewohner nicht mit ins Schlafzimmer nimmst, gibt es dafür vermutlich einen guten Grund. Möglicherweise reagierst du allergisch auf Tierhaare. Oder du machst dir Sorgen wegen der Hygiene.

Vielleicht hast du auch überhaupt keinen „Draht“ zu Tieren. Sollte deine neue Partnerin ein Tiermensch sein, stehst du in dem Fall allerdings vor einer Herausforderung.

Hund und Katze als Wärmflasche, Seelentröster und Beschützer

Frauen mit Haustieren lieben ihre pelzigen Gefährten. Für viele ist es selbstverständlich, diese auch mit ins Bett zu nehmen. Sie betrachten Katzen und Hunde als vollwertige Familienmitglieder: Das Schnurren beruhigt. Nachts ist es kuschelig warm, und bei unvertrauten Geräuschen sind Katze oder Hund sofort wach und alarmieren das Frauchen.

Haustiere kombinieren allerdings nicht nur die Vorteile von Wärmflaschen und Alarmanlagen. Sie sind Sportkameraden, Seelentröster, Urlaubsbegleiter, Beschützer, Kuschel- und Freizeitpartner.

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Laut Studien der Universität Zürich, die mit Unterstützung des Instituts für interdisziplinäre Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung (IEMT) durchgeführt wurden, sind Katzen für das Wohlbefinden von Frauen sogar wichtiger als der Mann an ihrer Seite.

Wissenschaftlerinnen vom Canisius College in New York und der Universität von Florida beschäftigten sich damit, welche subjektiven Auswirkungen es auf den Schlaf hat, wenn Tiere mit im Bett schlafen. Ihr Ergebnis: Studienteilnehmerinnen mit Hund im Bett empfanden mehr Sicherheit und Komfort als die Frauen, die mit Männern oder mit Katzen ihr Bett teilten.

Die tierischen Bettgefährten deiner Partnerin sind also wesentlich für ihr Wohlergehen.

Die Vierbeiner wiederum schätzen die Gemütlichkeit und Bequemlichkeit – auf einem weichen Bett liegt es sich doch um einiges komfortabler als auf dem Fußboden oder in ihrem Körbchen. Und sie genießen selbstverständlich die körperliche Nähe zu „ihren“ Menschen.

Eine echte Win-Win-Situation! – Jedenfalls für das Tier-Mensch-Team.

Hund im Bett
Hautiere machen glücklich. Besonders Frauen profitieren von der tierischen Gesellschaft. Foto: Seventyfour – adobe.stock.com

Warum verursachen Haustiere Stress in der Beziehung?

Meistens genießt das Tier gewisse Privilegien: Es hat einen Ehrenplatz am Fußende, belagert eine Seite des Doppelbettes oder thront auf dem Kopfkissen. Oder das Haustier schläft glücklich in Frauchens Armen.

Solange dich das nicht stört, wunderbar! Zwei tierverrückte Menschen werden es genießen, die Fellnasen gemeinsam zu umsorgen.

Schwierig wird es, wenn du dich mit einem solchen Schlaf-Arrangement absolut nicht anfreunden kannst. Dann sind Konflikte kaum zu vermeiden.

Typische Streitpunkte

Haustier und Halterin sind in der Regel aufeinander eingespielt. Du wirst vielleicht merken, dass deine Dating-Partnerin zeitlich nicht so flexibel ist wie andere Frauen.  Vielleicht investiert sie ihr Geld lieber in Tierprodukte als in Dinge, die dir wichtiger wären.

Ein weiterer großer Konfliktpunkt ist die Hygiene. Neben Ungeziefer ist die feuchte Hundezunge ein Thema: Erst schlabbert der Hund ihr über das Gesicht. Dann erwartet sie von dir einen Kuss? – Das ist nicht jedermanns Sache.

Schauen wir uns die einzelnen Streitpunkte näher an.

Erst der Hundekuss, dann Zärtlichkeiten mit dem menschlichen Partner austauschen? Foto: halfpoint/depositphots.com

Zeitmangel: Deine Partnerin nimmt sich weniger Zeit für dich

Als Single 50Plus ist die Familienplanung in aller Regel abgeschlossen. Die Weichen für die Karriere sind gestellt. Das Leben ist gut organisiert. Eigentlich. In den meisten Fällen bleibt Frauen in der zweiten Lebenshälfte durchaus Zeit für Freundschaft und Beziehung.

Aber deine tierliebe Partnerin ist nicht allein. Mit der Adoption von Katze oder Hund hat sie die Verantwortung für ein Lebewesen übernommen.

Sie nimmt sich Zeit für ihren Vierbeiner:

  • Der Hund braucht seine Spaziergänge.
  • Katzentoiletten und Kratzbäume müssen regelmäßig gereinigt werden.
  • Spiel- und Schmuse-Einheiten dürfen nicht fehlen.
  • Vielleicht sind die Haustiere deiner neuen Partnerin älter oder chronisch krank. Dann steht die Behandlung und Betreuung der Fellnsase erst recht im Vordergrund.

Meistens haben sich bestimmte Rituale eingespielt. Daran halten viele Frauen fest. Unabhängig davon, ob sie einen Partner haben oder nicht. Schließlich ist das Haustier – wenn es hart auf hart kommt – der treuere Gefährte. Für das Gelingen einer Liebesbeziehung in der zweiten Lebenshälfte gibt es keine Garantie.

Möglicherweise fühlst du dich vernachlässigt oder zurückgesetzt, wenn deine Freundin sich mehr mit ihren Haustieren beschäftigt als mit dir. Das ist verständlich. Aber diese Eifersucht bringt euch nicht näher zusammen. Sie treibt einen Keil zwischen euch.

Tipp: Besser wäre es, wenn du die Haustiere kennenlernst und anfängst, dich mit ihnen zu beschäftigen. Integriere dich in die Gassi-Runde. Oder spiel einfach mit den Fellnasen. Auf diese Weise verbringst du automatisch mehr Zeit mit deiner neuen Partnerin.

Wenn sich zwei Tiermenschen begegnen, ist alles im grünen Bereich. Foto: OlezzoSimona/depositphotos.com

Geld: Für ihre Haustiere kauft sie nur das Beste

Deine neue Partnerin ist ein fürsorglicher Mensch. Sie genießt es, sich um ihre Vierbeiner zu kümmern und sie zu verwöhnen.

Das geht ins Geld: Hochwertiges Tierfutter, Tierarztbesuche, Katzenmöbel, Trainingsgeräte für Hunde, Decken, Körbchen und Spielzeug… Da kommt einiges zusammen.

Vielleicht regt dich das auf, weil du dein Geld zusammenhältst. Möglicherweise kannst du nicht nachvollziehen, dass sie einen Teil ihres Gehalts oder ihrer Rente mit Freunde in ihr Haustier steckt.

Tipp: Mach dir bewusst, dass es ihre Sache ist, was sie mit ihrem Geld macht. Falls ihr zusammenzieht und ein gemeinsamer Haushalt werdet, macht gemeinsam einen Haushaltsplan. Haltet fest, wer sich wie an den gemeinsamen Kosten beteiligt. Das bringt sofort Ruhe in die Beziehung.

Hygiene: Parasiten, Würmer, Zecken & Co.

Bedenken wegen der Hygiene sind nicht unbegründet. Hunde und Katzen mit Freigang haben häufig ein ganzes Arsenal an unerwünschten Mitbewohnern an Bord: Parasiten, Flöhe, Würmer, Zecken… Diese Viecher möchte niemand im Haus – oder gar im Bett – haben.

Hauskatze im Bett
Katzen ohne Freigang haben selten Parasiten. Foto: milivigerova/pixabay.com

Falls der Vierbeiner von einem ausgiebigen Gassigehen durch den Regen zurückkommt, stinkt das komplette Haus nach feuchtem Hund. Wenn er dann freudig mit seinen schmutzigen Pfoten direkt in die Federn springt und das Bett in Beschlag nimmt, ist bei dir vermutlich Schicht im Schacht. Verständlich.

Tipp: Teile deiner Partnerin deine Bedenken mit. Es gibt viele Möglichkeiten, für Gesundheit und Hygiene zu sorgen. Wenn sie ihre Tiere liebt, nimmt sie die Gesundheitsversorgung vermutlich sowieso sehr ernst.

Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene:

  • Parasiten und Würmer lassen sich durch eine Kotuntersuchung nachweisen und sind gut behandelbar. Wichtig: Eine Wurmkur kannst du leider nicht präventiv verabreichen. Es ist nicht sinnvoll, ein Tier in einem festen Intervall zu entwurmen.
  • Ob die Fellnasen Flöhe oder Zecken haben, ist leicht zu prüfen: Bürste Katze oder Hund mit einem Flohkamm. Anschließend streichst du den Kamm auf einem Taschentuch ab. Siehst du schwarze Krümel? Das könnte Flohkot sein. Schau dir an, wie die Krümel auf einem feuchten Tuch reagieren. Werden sie rot? Dann hat der Hausbewohner deiner neuen Liebe Flöhe.
  • Hunde und Katzen mit Freigang bringen möglicherweise Zecken ins Haus. Mit einem Kamm oder einer Bürste lassen sich die lästigen Blutsauger aus dem Fell bürsten. Sitzt bereits eine in der Haut? Vorsichtig mit einer Zeckenzange, einer Zeckenkarte oder mit den Fingern entfernen! Bitte die Zecke nicht drehen! Sie hat kein „Gewinde“. Einfach behutsam weit oben in Kopfnähe anfassen und gleichmäßig mit sanftem Druck ziehen, bis sie loslässt.
  • Der Hund stinkt nach dem Spaziergang erbärmlich? Da hilft nur: duschen. Nach dem Kontakt mit sauberem Wasser und Hundeshampoo duftet der Verbeiner wieder deutlich angenehmer.
  • Auf Hundeküsse will dein Schatz nicht verzichten? Schlage ihr einen Kompromiss vor: Wenn ihr zusammen seid, hast du das Kuss-Monopol.

Wie du am besten mit der Tierliebe deiner Partnerin umgehst

Du bist dir sicher, dass du die Frau gefunden hast, mit der du deine zweite Lebenshälfte verbringen möchtest?

Dann haben wir hier 5 Tipps für dich:

1. Akzeptiere ihre Tierliebe

Das ist das A und O. Die Tierliebe ist ein Teil von ihr, so wie deine Begeisterung fürs Hochseeangeln, Motorradfahren oder Reisen zu dir gehört. Wenn du versuchst, sie von ihren Katzen oder Hunden zu trennen, gibt ihr das ein negatives Gefühl. Möglicherweise zweifelt sie an deiner Liebe.

Oder sie gewinnt den Eindruck, dass ihr nicht zusammenpasst.

Denn wenn du sie so liebst, wie sie ist, warum akzeptierst du dann ihr Bedürfnis nicht, mit Hund oder Katze im Arm einzuschlafen?

Ein Ultimatum wie „Entweder dein Bernhardiner schläft im Bett oder ich!“ endet höchstwahrscheinlich damit, dass du die Nacht auf der Couch verbringst.

Schlafen mit Hund
Gemeinsam schlafen mit dem Haustier. Foto: © Wayhome Studio – adobe.stock.com

2. Arrangiere dich mit den vierpfotigen Bettpartnern

Glaub mir, das Tier aussperren funktioniert nicht. Ist die Katze es gewohnt, im Schlafzimmer zu übernachten, wird sie das weiterhin einfordern.

Katzen sind Gewohnheitstiere. Schlimmstenfalls kommuniziert sie ihren Unmut, indem sie vor die Tür (oder an andere Stellen) pinkelt. Oder sie kratzt die halbe Nacht mit entsprechender Geräuschkulisse am Türpfosten. Vielleicht jammert und miaut sie dabei herzzerreißend.

Ein Hund wird vermutlich bellen und jaulen.

Selbst wenn es dir gelingt, die Tiere in einen weiter entfernten Raum zu sperren – die Gedanken ihres Frauchens sind dann höchstwahrscheinlich erst recht ununterbrochen bei ihren Fellnasen. Spätestens das ist das Ende eures romantischen Abends.

Achte darauf, dass deine Liebste entspannt ist. Das klappt nur, wenn sie sich um ihre Tiere keine Sorgen machen muss. Die einfachste Lösung? Akzeptiere, dass das Haustier im Bett liegt.

Kommt das nicht infrage, könntet ihr gemeinsam versuchen, das Haustier behutsam umzutrainieren. Das allerdings kostet Zeit.

3. Mach dir bewusst, dass Haustiere dich nicht „bewerten“

Katzen und Hunde bewerten und beurteilen Situationen nicht wie wir Menschen. Das heißt, selbst wenn der Golden Retriever dich intensiv beim Sex mustert: Er gibt dir keine Note für deine Performance. Das Haustier im Bett denkt sich vermutlich gar nichts dabei.

Für Tiere ist Sexualität etwas Natürliches.

Auch die Katze, die dich vielleicht nicht aus ihren gelbgrünen Augen lässt, übt innerlich keine Kritik an dir. Sie ist wahrscheinlich eher an Streicheleinheiten interessiert oder fragt sich, wo eigentlich ihr Futter bleibt.

Irgendwann legen sich Haustiere meistens hin und schlafen – mal mehr, mal weniger geräuschvoll. Konzentriere dich auf die Frau an deiner Seite und blende Hund und Katze einfach aus. Das ist Übungssache: Irgendwann fällt dir ihre Gegenwart vermutlich nicht mehr auf.

4. Freunde dich mit ihren Mitbewohnern an

Wenn du zum Leben deiner neuen Partnerin dazu gehören möchtest, freunde dich damit an, dass ihr Haustier im Bett liegt. Dadurch zeigst du ihr, dass ihr zusammenpasst. Lerne ihre Katzen oder ihren Hund kennen. Beschäftige dich mit den Tieren, ihrer Ernährung und ihren Vorlieben.

Wenn du dann mal mit zum Tierarzt fährst, Katzenfutter zerkleinerst oder den Vierbeiner mit einem Brocken Rindfleisch verwöhnst, vertieft das automatisch das Band zwischen dir und der Frau an deiner Seite.

Die einfachste Lösung: Akzeptiere das Tier in ihrem Bett. Foto: Ischukigor/depositphotos.com

5. Nutze deinen Freiraum

Deine neue Partnerin hat vermutlich Verständnis, wenn du einem zeitintensiven Hobby nachgehst. Vielleicht spielst du ein Instrument, malst,hast einen großen Freundeskreis oder bist ehrenamtlich engagiert.

Das ist vermutlich kein Problem, weil deine Partnerin selbst etwas hat, woran ihr Herz hängt.

Das ist ein Vorteil: Sie ist nicht nur auf eure Partnerschaft fixiert. Sie hat ein eigenes Leben. Das lässt auch dir viel Freiraum, dich zu entfalten und deine Träume zu verwirklichen.

Fazit

Tiere sind wichtige Sozialpartner. Gerade in Zeiten von Corona zeigt sich immer wieder: Singles mit Haustier sind glücklicher als Alleinstehende ohne Vierbeiner.

Eine Beziehung zwischen einer Tierliebhaberin und einem echten Tierhasser hat vermutlich so viel Chancen wie eine Beziehung zwischen einem passionierten Fleischesser und einer überzeugten Veganerin.

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Das funktioniert nicht. Jedenfalls nicht auf Dauer. Dafür sind die Lebenswelten und Sichtweisen zu unterschiedlich.

Aber wenn du bereit bist, ihr Haustier im Bett zu akzeptieren und deine Partnerin den einen oder anderen Kompromiss zulässt, steht eurem Glück nichts im Weg.

 

 


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